Eisenbahn im Modell

Digitale Stromkreiserweiterung

Früher, als es die Ursprungsanlage mit 4 getrennten, analogen Stromkreisen noch gab, war es einfach. Jeder Stromkreis hatte einen eigenen analogen Trafo. Die Übergänge waren elektrisch voneinander getrennt und alle Loks auf einem Stromkreis fuhren gleichzeitig los. Allerdings war die Überfahrt zwischen den Stromkreisen immer mit einem kurzzeitigen Kurzschluss verbunden; es mußte also immer mit Schwung die Trennstelle überfahren werden.

Mit der Umstellung auf Märklin Digital wurde alles anders. Die 4 Stromkreise wurden alle gemeinsam an einen digitalen Trafo gehängt und bildeten einen großen Stromkreis. Das hatte vielerlei Vorteile, hauptsächlich den, dass die Loks einzeln über Nummern gesteuert werden konnten und diese sich frei über alle Stromkreise hinweg ohne Kurzschluss bewegen konnten. Letztendlich gab es auch einen Trafo, der aber nur eine Wechselspannung von 16 Volt zur Verfügung stellt. Dieser versorgt die digitale Zentrale, welche dann die Lok-Steuerbefehle mit auf die Spannung überlagert. Die Loks haben alle jeweils einen Dekoder - einen Mikrochip der die für sie bestimmten Befehle erkennt und an den Motor bzw. die Lokbeleuchtung oder die Telex-Kupplung weiterleitet.

Soweit so gut. Nachdem die Loks Stück für Stück auf das Digital-System umgerüstet wurden, indem ein solcher Dekoder in die Lok eingebaut wurde, konnten immer mehr Loks gleichzeitig fahren und getrennt voneinander gesteuert werden.

Das große Problem entstand mit der doch recht umfangreichen Erweiterung um viele Schienen. Je mehr Schienen von der Zentrale mit dem einen Trafo mit Spannung versorgt werden mußten, um mehr sank die Spannung am Gleis. Das hatte zur Folge, dass ältere auf digital umgebaute Loks, welche noch über die älteren Motoren verfügen und dadurch einen höheren Strombedarf haben, kaum noch schnell fuhren. Teilweise gab es Streckenabschnitte und einzelne Loks, die gar nicht mehr anfahren konnten bzw. spätestens am Berg stehen geblieben sind. Kurz und gut: der eine Trafo war stark überlastet. Zwar merkt man schnell, dass neue Loks über stromsparendere Motoren verfügen (C-Sinus-Motor bzw. mfx-Motor) und diese eher noch losfuhren, aber bei weiterem nicht auf ihre volle Geschwindigkeit kamen.

Es wurde Zeit, den ganzen neuen Streckenabschnitt elektrisch zu isolieren und mit eigenen Stromzuführungen zu versehen. Derlei sind jetzt an 4 Stellen weitere Stromkabel an die Gleise angebracht worden. Zuerst sind diese Stromkreise ohne Spannung und es ist darauf kein Zugbetrieb möglich. Gleichzeitig merkt man den bestehenden 4 Stromkreisen an, dass diese wieder genug Spannung bekommen und alle Loks dort wieder sauber laufen.



Damit auch auf den neuen Streckenabschnitten wieder Bewegung kommt, wurde ein weiterer Trafo von einer Märklin Startpackung eingesetzt. Dieser verfügt über eine Leistung von 60 VA, welches sogar noch etwas mehr ist als der oben auf dem Bild dargestellte 52 VA-Trafo. Dieser zweite Trafo versorgt einen Booster, welcher einerseits mit den neuen Gleisanschlüssen versehen wird, andererseits auch mit einem Flachbandkabel mit der digitalen Zentrale. Denn der Booster nimmt das Signal der Zentraleinheit und verstärkt es über den eigenen, zweiten Trafo und leitet es in die neuen Gleisabschnitte ein. Wie gesagt sind diese vom alten Anlagenteil elektrisch getrennt. Für die Trennung gibt es für das C-Gleis extra Trenner, beim M-Gleis reicht es ein Papier zwischen die Mittelleiter-Gleiskontaktzungen zu legen.

Was soll ich sagen, alles funktioniert prima. Die Loks können wie gehabt über die Zentrale gesteuert werden und können sowohl auf dem alten Gleisbestand über den Trafo 1 fahren, als auch die Trenner überfahren und über den Trafo 2 versorgt auf dem neuen Gleismaterial gesteuert werden. In vielen Internet-Foren wird von manchen empfohlen, zum fehlerfreien Überfahren der Trennstelle zwischen den beiden digitalen Spannungskreisen eine Gleiswippe einzubauen, damit auch kurzfristig kein Kurzschluss entstehen kann. Dies habe ich aber nicht umgesetzt, sondern beim Überfahren der Trennstelle kann es zu einem kurzzeitigem Schleiferkontakt zwischen den beiden Stromkreisen kommen. Hierbei ist aber überhaupt nichts negatives zu bemerken, und auch kein Kurzschluss entsteht. Eine Lok kann sogar direkt auf der Trennstelle stehen bleiben und einwandfrei wieder losfahren. Dies ist möglich, weil alle Komponenten zum Märklin Digital System gehören. Bei Verwendung von Fremdhersteller-Digitalbooster wird diese Gleiswippe nötig, auch beim Einsatz von gemischten Stromkreisen, digital zum einen, analog zum anderen. Hier kann eine Kurzschluss des Analogsignals mit dem Digitalsignal die Zentraleinheit beschädigen. Auch beim neueren Märklin Systems unter Weiterverwendung von Märklin-Digital-Bauteilen wird die Gleiswippe empfohlen.

Da bei mir nur Märklin-Digital zum Einsatz kommt, kann ich auf diese Gleiswippe verzichten. Auch die älteren Loks mit Doppeltraktion fahren so wieder einwandfrei und in voller Leistung auf der ganzen Anlage.

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